Im Februar startete die Abendveranstaltungsreihe “Roboter in der Medizin”.

In seinem Auftaktvortrag am 13.02. erläuterte  Prof. Schläfer – Leiter des Instituts für Medizintechnische Systeme an der TU Harburg –  die Entwicklung von Robotikmethoden für die Strahlentherapie.

Besondere Bedeutung hat in der Strahlentherapie die Planung, wie und wo ein Roboter eingesetzt werden kann und soll. In verschiedenen Projekten werden die Einsetzbarkeit von Computern in der Medizin getestet. Auf sehr anschauliche Weise stellte Prof. Schläfer dar, wie es gelingen kann, die Strahlung in der Strahlentherapie möglichst genau auf das Zielgebiet zu beschränken. Eine Behandlungsmöglichkeit besteht darin, Hohlnadeln im Tumor zu platzieren und durch Einbringen radioaktiver Quellen von innen zu bestrahlen. In einem Forschungsprojekt wird untersucht, mit welchen Methoden die Nadeln mittels Roboter genau in den Tumor eingebracht werden können, ohne gesundes Gewebe außerhalb des Tumors zu beschädigen. Prof. Schläfer machte deutlich, welche Daten erfasst werden müssen und erklärt: “Damit das robotergesteuerte System die Nadel sicher platzieren kann und weiß, wie sie sowohl auf festes und weiches Gewebe oder die Organbewegungen des Patienten reagieren soll, müssen wir im Vorwege entsprechenden Informationen erfassen.“ Dafür wird ein für jeden Patienten individuelles mathematisches Modell am Computer erstellt. Allerdings stellt die Komplexität eines menschlichen Körpers die Wissenschaft vor große Herausforderungen.

Fortgesetzt wurde die Vortragsreihe am 13.03. von Matthias Stief, Präsident Ekso Bionics, EMEA. In seinem Vortrag zeigte er anhand beeindruckender Bilder und Videos, wie Exoskelette das Leben von gelähmten Patienten verändern können und wo diese bereits zum Einsatz in der Therapie kommen.

Die Firma Ekso Bionics wurde 2005 gegründet und entwickelt seitdem Roboter gesteuerte Systeme für den Einsatz u.a. im medizinischem Therapie Bereich querschnittsgelähmter Patienten. Mit Hilfe eines Gehroboters – dem sogenannte Exoskelett – ist es möglich, Patienten zu mobilisieren. Das ca. 25 kg schwere Gerät wird am Körper befestigt und hilft so den Patienten buchstäblich wieder auf die Beine. “Das Gerät misst kontinuierlich die notwendige Unterstützung und kann dank des Einsatzes einer intelligenten Software Funktion die schwere körperliche Arbeit der Physiotherapeuten entlasten”, erklärt Matthias Stief. Die gezeigten Fallbeispiele veranschaulichten, wie die Technik die Mobilisierung der Patienten unterstützt und die Lebensqualität deutlich verbessert. Langfristiges Ziel ist es, die Technik auszuweiten und einer Vielzahl von Patienten zur Verfügung zu stellen.